Donnerstag, 31. Dezember 2015

Rückblick 2015

Wer ab und an mal einen Blog liest, kann sie wahrscheinlich schon nicht mehr lesen...tausende von Jahresrückblicke und noch viel mehr Neujahrsvorsätze, die vermutlich wie jedes Jahr maximal bis zum 3. Januar des folgenden Jahres halten.
An Neujahresvorsätzen habe ich mich selten fest gehalten, aber den ein oder anderen Wunsch hatte ich doch durch aus schon.
Letztes Jahr wünschte ich einer euch bekannten Person und mir, dass es so positiv weiter geht, wie 2014 endete. Wie es ausging, ist euch bekannt und darum bin ich eine der Personen, die froh ist, dass 2015 ein Ende hat und es sich hoffentlich nicht wiederholt!!!

Relativ am Anfang des Jahres stand mein persönlicher Tiefstpunkt, der mir wirklich den Boden unter den Füßen weg gerissen hat. Ziemlich schnell kam die Erkenntnis, dass ich diesen Tiefpunkt diesmal nicht allein bewältigt bekomme und mir Profis helfen müssen. Eine Erkenntnis, die manchmal heute noch schmerzt, denn wer gibt schon gern vor sich selbst zu, dass er etwas nicht schafft??
Die wirkliche Akzeptanz der Diagnose und das Auseinandersetzen damit, findet so richtig auch erst seit ein paar Wochen statt.
So begann mein 2015 doch mit einigen harten Lehren, für die ich zwar nicht unbedingt dankbar bin, die ich aber vermutlich später, in einer anderen Situation auch hätte durch laufen müssen.
Ganz abgeschlossen ist die Sache noch nicht, aber ich würde vorsichtig behaupten, dass es zumindest anders geworden ist.
Getrieben von innerer Unruhe und Fluchtgedanken, begann ich mit meinem nun mir sehr lieb gewonnen Hobby. Endlich hatten meine Gedanken für ein paar Minuten Sendepause und ich musste nicht nachdenken. Es war einer der wichtigen kleinen Schritte in die wohl richtige Richtung...die ich mit voller Übermut nahm, nur damit endlich Ruhe in meinem Kopf ist. So musste ich auch lernen, dass der Körper doch stärker als der Kopf ist. Viel Frust hatte ich dadurch im Frühjahr diesen Jahres, als ich teilweise ohne Schmerzmittel kaum mehr normal gehen konnte! So beschloss ich zähneknirschend, dass wenn ich (bzw. mein Kopf) schon nicht gewinnen kann, ich doch zumindest bereit sein muss, Kompromisse mit meinem Körper einzugehen. Einer kleiner Schritt mehr in Richtung mehr Achtsamkeit mir selbst gegenüber.
Die ersten kleineren Erfolge hatte ich mit meinen offiziellen Wettkämpfen und Läufen, zumindest ein wenig Selbstachtung konnte ich mir so zurück erobern.
Neben dem Sturz meiner Oma zu ihrem 90. Geburtstag, kam es kurz vor Pfingsten zu einer Panikattacke am OP-Tisch, ausgelöst durch die euch bekannten Person inkl. dem kleinen Aufenthalt auf unserer Intensivstation. Ein paar Tage später kam es ebenfalls zu einem "unglücklichen Umstand" auf der Arbeit, der mich fast dazu brachte, nachts noch meine Kündigung zu schreiben. Kleine Fortschritte, die ich bis hierhin gemacht hatte, schienen wie weg gewischt!

2 wunderschöne Urlaube durfte ich ebenfalls erleben: Barcelona, eine wirkliche Traumstadt bei Traumwetter, und mein großer Traum zur 3. 0 ging ebenfalls in Erfüllung. Es waren in beiden Fällen tolle Urlaube, mit vielen Eindrücken, über die ich im nächsten Jahr noch näher berichten werde.
Durch die Diagnose war es mir nicht immer möglich, dass positive in diesem Jahr wahr zu nehmen. Es war und ist oft so, dass das negative (noch) noch überwiegt und sich mehr einprägt. Mir ist bewusst, dass es dadurch für mein nächstes Umfeld nicht immer leicht im Umgang mit mir war. Aber es ist und war Bestandteil der Diagnose und somit teilweise typisch. Schneller als ich selbst gucken kann bin ich manchmal in den alten Gedankengängen und Ängsten gefangen.

Dementsprechend bin ich froh, wenn 2015 Vergangenheit ist, denn ein 2015 brauche ich definitiv nicht nochmal! Mir ist durchaus bewusst, dass eine neue Jahreszahl keine Probleme löst, aber es war mir einfach zu turbulent und nervenaufreibend.
Und wie auf vielen Läuferseiten zu lesen:" Egal wie langsam du läufst, du bist immer noch schneller,als diejenigen, die auf dem Sofa sitzen bleiben." oder "Jeder Weg beginnt mit einem einzelnen Schritt." kann man in meinem Fall nicht nur auf das sportliche sondern auch auf die seelische Situation übertragen: Irgendwie mache ich meine Schritte, manchmal 2 vorwärts und einen wieder zurück, aber ich habe mich auf den Weg gemacht und angefangen mich mit mir selbst auseinanderzusetzen und das muss doch irgendwann Früchte tragen...oder?

In diesem Sinne wünsche ich allen meinen Lieben Gesundheit, seelisch wie körperlich, denn es ist ein zartes Gut, was nicht mit Geld zu bezahlen ist und doch so zerbrechlich! Seit achtsam mit euch!


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